Live March 2001

Live March 2001

Ein Live-Album, entstanden im März 2001, wie der Titel schon sagt. Neunzig Minuten intensivste Hingabe, brodelnd dräuende Dynamik. Früher sagte man: Wahnsinn! Die Band selbst sagt: So gut waren wir nie wieder! Fürwahr: Die Veröffentlichung dieser Live-CD zeigt eine Stil prägende, eine unvergleichliche Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Sie verdeutlicht nochmals, dass 16 Horsepower ein aus der Masse heraus stechendes Phänomen waren. Sie waren trotz all ihrer urgewaltigen Dynamik stets ganz nahe an der Seele amerikanischen Folks, an der Schnittstelle zwischen Realität und Vision, zwischen Wahnsinn und Erlösung. Wütend und wahr, melancholisch und beseelt, dreckig und wuchtig. 16 Horsepower wurden 1992 von David Eugene Edwards, Pascal Humbert und Jean-Yves Tola ins Leben gerufen. Von 1995 bis 1999 veröffentlichten sie zwei Langspieler, Sackclothn Ashes und Low Estate, sowie die EP 16 Horsepower auf A&M Records. Weltweite Tourneen schlossen sich an, vielbeachtete Erfolge allerorten. Aber, wie das Leben so spielt: Durch die Übernahme des Polygram-Konzerns durch Universal wurde A&M als aktives Label mehr oder weniger aufgelöst und plötzlich standen 16 Horsepower ohne Vertrag da. Was Glitterhouse Records außergewöhnlich freute. Im Nu hatte eine der beeindruckendsten Bands aller Zeiten ein neues Label. All das, was 16 Horsepower seit Jahren zu vieler Gutmenschen Lieblingsband gemacht hatte, war präsent in den folgenden Alben, dem schwelgend rockigen Secret South, dem lebendigen Hoarse oder dem sich auf die Wurzeln der Band beziehenden Folklore. Der Gesang war entrückt-wahnsinnig, Wahrhaftigkeit und Besessenheit allgegenwärtig, Ausbrüche stolzer Klarheit ebenso. Einerseits sich opulent erhebend und offen, andererseits asketische Kargheit verströmend, glühte diese Band und schmetterte Hymnen, dass es eine Freude war und ist. All ihre Alben waren unverzichtbar. Und wer sie je Live auf einer Bühne erlebte, der weiß, dass 16 Horsepower dort erst recht unvergleichlich waren. Wie eingangs erwähnt: Erhabener Wahnsinn. Irgendwann war es dann vorbei. Gut, dass uns Live March 2001 geschenkt wurde. Mehr geht nicht. Selbst wer mit Live-Veröffentlichungen gelegentlich seine Probleme hat, wird hier zum überzeugten Anhänger bekehrt. Irre. Ihre Kraft, ihre zeitlosen Songs, ihre Konsequenz und ihre Überzeugung: 16 Horsepower in all ihrer Pracht, kulminierend in eineinhalb Stunden Magie. Bands mit solcher Strahlkraft, von solcher Größe waren und sind rar.

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